

Unbemerkt, heimlich im Dunkeln treibt sie ihr Unwesen. Vor den Blicken verborgen. verrichtet sie das zerstörerische Werk. Die Rede ist von der Versottung. Durch die Optimierung der Verbrennung und Senkung der Abgastemperatur ist dieses Phänomen wieder in das Licht gerückt.
Bei jeder Verbrennung entstehen Kohlendioxyd, Wasser und andere Bestandteile. Diese anderen Bestandteile können grob in Gase und Feststoffe eingeteilt werden. Auf dem Weg durch den Schornstein kühlt sich der Rauch ab. Wird dabei eine Temperatur unter 100 Grad erreicht, kondensiert der Rauch. Der Wasserdampf wird wieder flüssig und fällt nach unten. Auf diesem Weg lösen sich viele Gase im Wasser. Gerade die Schwefeloxyde haben es in sich.
Die hierbei entstehenden Säuren zerfressen einen gemauerten Schornstein und auch einen Edelstahlschornstein. Eine andere Quelle für die Versottung vom Edelstahlschornstein lauert bei Feuerstellen für Feststoffe. Gerade bei einer Verfeuerung von Holz kann eine weitere Gefahr für den Schornstein lauern. Oft wird jede Holzart einfach verbrannt. Lackreste von Möbeln oder Leim aus Spanplatten und auch Harze können die Versottung vorantreiben. Diese Bestandteile kondensieren viel früher als Wasser und können die Schadstoffe im Edelstahlschornstein mit nach unten reißen. Oft verengen sie auch den Querschnitt und der Zug geht verloren.
Die verschiedenen Schwefelsäuren können sich unbemerkt ansammeln und werden dort durch die Wasserverdunstung immer weiter konzentriert. Es kann sich sogar die aggressive Schwefelsäure, die in Autobatterien vorkommt, bilden. Ein Gemisch aus Schwefelsäure und anderen aggressiven Stoffen frisst sich langsam aber stetig in Stein und Edelstahl. Es ist eine braune, streng riechende Flüssigkeit. Ein Edelstahlschornstein ist in seinem Inneren gegen Korrosion geschützt, aber nicht gegen aggressive Substanzen. Er rostet im Verborgenen vor sich hin. Wenn Sie es von außen bemerken, ist es schon lange um den Schornstein geschehen. Er muss erneuert werden. Dann wird das vermeidliche günstige Holz zu einem großen Kostenfaktor.
Bei der Verfeuerung von Feststoffen sollten Sie immer abgelagertes und vor allem trockenes Holz verwenden. Außerdem gehören Spanplatten und Möbelreste nicht in den Kamin oder Ofen. Der gemauerte Schornstein und auch der Edelstahlschornstein werden es Ihnen mit einem langen Leben danken. Drosseln Sie auch die Zugregulierung nicht zu stark. Je langsamer der Rauch aufsteigt, desto schneller kühlt er ab und bildet die gefährlichen Kondensate. Die gedrosselte Sauerstoffzufuhr führt auch zu unvollständiger Verbrennung mit einem hohen Anteil von Kohlenmonoxyd.
Außerdem kann dann schon ein leichter Wind die Abgase wieder nach unten drücken und damit gelangt das tödliche Kohlenmonoxyd in den Raum. Die Einsparung an Brennstoff wird sich auch mit einer frühzeitigen Sanierung oder gar Erneuerung vom Schornstein rächen. Die Kosten werden auf jeden Fall höher liegen als die Brennstoffersparnis. Auch wenn der Schornsteinfeger in regelmäßigen Abständen den Edelstahlschornstein überprüft, können weitere Überprüfungen nicht schaden. Dazu müssen Sie nur ab und zu die Wartungsklappe öffnen und auf Feuchtigkeit überprüfen. Bemerken Sie eine braune Substanz, kontaktieren Sie umgehend einen Fachmann. Denn dann hat die Versottung bereits begonnen. Die Regenabdeckung sollte den Edelstahlschornstein auch gegen seitlichen Schlagregen schützen.
Hat sich im gemauerten Schornstein die Versottung breit gemacht, sollten Sie einen Fachmann beauftragen und die Substanz von Ihrem Schlot überprüfen lassen. Der Fachmann kann dann entscheiden, ob saniert oder erneuert werden muss. Bei kleineren Schäden reicht allerdings eine Sanierung meistens aus. Aber das kann nur ein Fachmann entscheiden. Darüber hinaus holen Sie sich immer eine zweite Meinung ein. Einen Rat geben kann ihnen hierbei betimmt ihr Schornsteinfeger.